Verschwörungstheorien und Fake-News haben in Zeiten von Corona einen Aufschwung erlebt. Aber was genau steckt hinter reißerischen Titeln und Pseudo-Wahrheiten der teilweise höchst unseriösen Nachrichten-Anbieter? Torben Bohm stellt anhand mehrerer Beispiele vor, wie die Rhetorik bekannter (teils satirischer, teils ernst gemeinter) Fake-News-Homepages in Anbetracht der Pandemie-Thematik einzuschätzen ist und welche Funktionen und Wirkungsabsichten sich hinter den aufmerksamkeitsheischenden Titeln verbergen.
Musik in Zeiten von Corona – das geht einher mit dem Verzicht auf Live-Musik und Konzerte, mit dem Antrag auf Hilfsgelder von ertraglosen Künstler:innen und mit dem isolierten statt gemeinschaftlichen Hören eines neuen Albums. Ein regelrechtes ‚Pandemie-Album‘ stellt AnnenMayKantereits „12“ dar. Pia Gornas Beitrag setzt sich mit Besonderheiten der Aufnahmesituation sowie sprachlichen Auffälligkeiten dieses Corona-Phänomens auseinander, das – irgendwo zwischen Hilflosigkeit und Tatendrang – ein kreatives Statement in Pandemiezeiten setzt.
Der belgische Künstler Lawrence Malstaff kreierte 1995 mit seiner Installation ’shrink‘ etwas Außergewöhnliches: Menschen, eingehüllt und vakuumiert in großen, transparenten Plastikhüllen. Für alle sichtbar und eingeschlossen in dieser unveränderlichen Position, regt die Installation zum Nachdenken über die Position des Ichs in der Gesellschaft an. Mit Bezug auf die Rolle von Corona, Weiblichkeit und Subjektwerdung stellt die Autorin ihre ganz persönlich assoziierten Thesen zu diesem Kunstwerk dar.
Der Schaufensterbummel macht einen wichtigen Teil des innerstädtischen Freizeitvergnügens aus. Doch sorgte die Corona-Pandemie ab dem Frühjahr 2020 im Rahmen mehrmaliger Lockdowns für Schließungen von Geschäften und einer damit einhergehenden Verlagerung auf den Online-Handel. Selina Folgmann stellt in diesem Beitrag aktuelle Konsum-Entwicklungen Adalbert Stifters Aufsatz „Warenauslagen und Ankündigungen“ von 1841 gegenüber, da der Drang zu konsumieren, die Lust zu kaufen auch in turbulenten Zeiten (und fast 200 Jahre später) kaum an Relevanz hat.
Horror und Corona – laut den 52,5 Mio. Suchergebnissen bei Google keine unbeachtet gebliebene Kombination von Schlagwörtern im Jahr 2020. So bieten gruselige Assoziationen wie Quarantäne- oder Virus-Horror Anlass zum bewussteren Nachdenken über die gezielte filmische Verarbeitung bestimmter Horror-Motive in Bezug auf die Pandemiesituation. Janine Ledendecker widmet sich dem Symbol der „abgetrennten Hand“ im Horror-Kurzfilm und zeigt auf, inwiefern das Spiel mit der Angst in Zeiten der Pandemie für aktuelle Diskurse fruchtbar gemacht werden kann.